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Spiele 27

Kinder wollen nicht weiter gehen

In letzter Zeit erlebe ich bei meinen Spaziergängen immer wieder die Situation, dass Kinder nicht mehr weiter gehen wollen. Es ist auch schwierig, auf den Spielplatz darf man nicht, und pures Spazieren ist für Kinder einfach fad! Für sie ist der Weg das Ziel, und 100 m sind spannender als 3 km. Meist ist es ja so, dass sie unterwegs hunderttausend Dinge finden und diese untersuchen - Steinchen, eine Schnecke, einen Regenwurm, ein Blatt - aber das geht halt nur in der Natur. Am Gehsteig neben der Straße ist alles höchstens schmutzig und die meisten Eltern haben es nicht so gerne, wenn die Kinder das untersuchen. Damit fällt für die Kinder aber das Spannende weg!

Ich habe nun in meinem Gedächtnis gekramt und überlegt, wie ich meine Kinder zum Weitergehen überredet habe.

Einige Ideen (falls mir noch etwas einfällt, folgt es nach):

- Neue Geschichten erfinden, dabei Dinge aus der Umgebung mit einbeziehen (Vögel, Blumen,andere

  Kinder....)

- Klassisch: vorlaufen, das Kind läuft nach und man fängt es auf, hochheben, herumwirbeln... und von

  vorne....Da machen Mama und Papa auch gleich ordentlich Sport! :)

- Bestimmte Gegenstände suchen, die man selber natürlich schon weiter vorne sehen muss: Wo ist denn

  der nächste Lichtmast? Der nächste Mistkübel? Wo ist eine gelbe Blume? Schaffst du es noch bis zum

  grünen Zaun?

- Wenn weiter vorne ein Hund bellt: Wo ist der Hund, kannst du zu ihm laufen? 

- Sprüche aufsagen: Mir ist nur mehr dieser eingefallen:

 

  1 und 2 und 3 und 4

  und 5 und 6 und 7 und 8 (bei jedem Schritt wird gezählt)

 Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm (jede Silbe ist ein Schritt)

 Vorwärts, rückwärts, seitwärts ran (ein Schritt vor, einer rück, einer seit)

 Ferse, Spitze (mit Ferse bzw. Spitze auftippen), noch einmal

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Murmeln werfen

Für dieses Spiel braucht man nur einen leeren Schuhkarton ohne Deckel und einige Murmeln.

In den Schuhkarton wird an jeder Seite ein bogenförmige Öffnung, ein "Tor" , geschnitten, jedes  sollte ca. 10 cm breit sein. 

Es können 2, 3 oder 4 spielen (auch allein ist es  möglich). Die Mitspieler bekommen alle gleich viele Murmeln und jeder kniet oder liegt in gleichem Abstand vor seinem Tor. Auf "los" versuchen alle, ihre Murmeln in das "Haus" zu rollen. Dabei kann es natürlich passieren, dass man die Murmel eines Mitspieler wieder hinaus schießt! Wer schafft die meisten? Auch nett ist natürlich, wenn man es als Gemeinschafts - ziel sieht: Wieviele Murmeln können wir gemeinsam ins Haus bringen?

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Klappschnitt 

Das ist eine Technik für Kinder, die schon sehr geschickt mit der Schere umgehen können:

Ihr braucht Tonpapier in zwei Farben, einen Bleistift, eine Schere und Klebstoff.

Auf ein Papier wird der Klappschnitt aufgeklebt, es muss also etwas größer als das andere sein.

Zeichne auf das kleinere Papier am Rand verschiedene geometrische Muster (die sind für den Anfang am einfachsten, dann kann man experimentieren), zum Beispiel ein Dreieck oder einen Halbkreis. Schneide diese Figuren aus, klebe das ganze Papier auf das andersfarbige auf und die ausgeschnittenen Figuren genau auf der anderem Seite der der Linie, wo du sie ausgeschnitten hast. Es sieht nun aus, als ob du sie aufgeklappt hättest.

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Grundfarben - Mischfarben?

Das ist für Kinder gar nicht so leicht zu verstehen!

Deshalb ist es fein, wenn sie einfach einmal mit Farben experimentieren dürfen. 

Den Tisch vorher wieder abdecken und eventuell ein altes Hemd anziehen, damit die Kleidung sauber bleibt.  

Nehmt ein Glas und füllt es halb mit Wasser. Gebt mit dem Pinsel ordentlich  rote Farbe dazu. Dann macht dasselbe mit blauer und gelber Farbe. Nun könnt ihr orange herstellen: schüttet ein wenig vom roten und vom gelben Wasser in einem neuen Glas zusammen. Was entsteht mit blauem und gelbem Wasser? Oder mit rot und blau?

Und ein umgekehrtes Experiment dazu:

Schneidet von einer Küchenrolle einen ca. 3 cm breiten Streifen ab, malt 5 cm vom Ende entfernt einen Punkt mit einem grünen Filzstift. Dann hängt den Streifen ins Wasser, aber so, dass der Punkt nicht mit dem Wasser in Berührung kommt. 

Nun muss man leider ca. 20 Minuten warten. Der grüne Punkt wird langsam verschwinden und das Papier färbt sich blau und gelb.

Vorher haben wir aus Grundfarben Mischfarben  gemischt, jetzt Mischfarben in ihre Grundfarben zerlegt.

Gelb und blau wandern nicht gleich schnell, daher trennen sie sich und  die Grundfarben kommen zum Vorschein.

Probiert es doch mit lila, braun, orange!

 

 

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Mag. Maria Egger

Montessori - und Pikler-Pädagogin, SAFE-Mentorin

Dipl. Psycho-soziale Beraterin nach der sinnzentrierten Logotherapie Viktor Frankls

Praxis "Schrittweise"

Paulustorgasse 12/1, 8010 Graz